Was ist wichtiger?
Nicht high noon, sondern
…kurz nach Chr.
kritisierte Seneca seine römischen Philosophenkollegen mit dem Originalspruch ⇒
Non vitae sed scholae discimus „Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“ Diese Aussage beklagt den Missstand einer zu wenig am praktischen Leben orientierten Ausrichtung der Philosophie
Deutschlands Lehrkörper favorisiert die Umkehrung des Spruches
Non scholae, sed vitae discimus
soll es sein.
Seneca schreibt unter anderem:
„Kinderspiele sind es, die wir da spielen. An überflüssigen Problemen stumpft sich die Schärfe und Feinheit des Denkens ab; derlei Erörterungen helfen uns ja nicht, richtig zu leben, sondern allenfalls, gelehrt zu reden.
Lebensweisheit liegt offener zu Tage als Schulweisheit;
ja sagen wir’s doch gerade heraus: Es wäre besser, wir könnten unserer gelehrten Schulbildung einen gesunden Menschenverstand abgewinnen. Aber wir verschwenden ja, wie alle unsere übrigen Güter an überflüssigen Luxus, so unser höchstes Gut, die Philosophie, an überflüssige Fragen. Wie an der unmäßigen Sucht nach allem anderen, so leiden wir an einer unmäßigen Sucht auch nach Gelehrsamkeit