Das Verlangen nach Sicherheit zum
Überleben
ist ein
animalisches Grundbedürfnis
In wohlsituierten Kulturen geht es jedoch heutzutage nicht mehr ums Überleben, sondern um individuelle Bedürfnisbefriedigung, was jedoch leider kein authentisches Sicherheitsgefühl hervorruft, da der Zeitpunkt des Mangelgefühls aus der Vergangenheit stammt.
Negative erlebte Kleinkinderlebnisse werden hartnäckig im Gehirn gespeichert und poppen mit schlechten Emotionen durch Schlüsselreize ungewollt und unbewusst wieder auf.
Allein gute Früh-Erfahrungen, Erleben von Verlässlichkeit zu Eltern, Älteren, Weisen, zugewandten Personen vermag eine „ozeanische Befindlichkeit“ als sichere Gemütsbasis zu erzeugen.
Es ist ein großes Pech, wenn fran wegen alter, ungünstiger Umgebungsverhältnissen nicht mehr an etwas glauben kann. Urvertrauen liegt dann sehr im Argen und ein Gefühl von Haltlosigkeit macht sich breit, kombiniert mit dem ständigen Verlangen, der Hoffnung, dass vielleicht doch noch irgendwann irgendwo etwas, wie Manna, von außen kommt und alles gut richtet und befriedigt.
In heutiger Zeit leben wir narzisstisch mit einem „Ich-Ideal“. Wir richten uns möglichst nur nach unseren eigen aufgestellten Regeln und merken nicht, dass wir einer Illusion aufsitzen, dass wir uns „freiwillig unterwerfen“, um die unangenehmen Abhängigkeitsgefühle aus Kindertagen nicht mehr zu spüren.
Wenn wir heute etwas nicht können, erreichen, schaffen, empfindet sich die gesamte Person kindisch als immer noch höchst unfähig und schlecht. Wir trösten uns damit, dass wir das schlechte Urteil wenigstens unabhängig und egozentrisch selber gefällt haben.
Historie
In früheren Zeiten, bis etwa zur technischen Revolution (ab 2. Hälfte des 18.Jahrhunderts) herrschte die „freiwillige Unterwerfung“ unhinterfragt zu Gesetzen von Kultur, Staat, Religion.
Eine Obrigkeit behauptete, dass fran bestraft werden müsse, weil ein Fehl-Verhalten begangen wurde. Schuldzuweisungen zu einer oder auch mehreren Taten lagen vor. Das innere Selbst blieb verschont, nur die Tat war böse. In der katholischen Kirche ist dieses Vorgehen immer noch gut an Beichten nebst Rosenkranzbeten auszumachen.
Es existierte also eine strafende „Höhere Macht“, was nicht unbedingt angenehm war, aber eine Form der Verlässlichkeit vermittelte, eine Leitlinie bot. Es konnte sich danach gerichtet (oder nicht) werden. Und es konnte darüber gemeckert werden.
Luther hat leider mit viel Elan, die unverzeihliche, persönlichkeitsnahe Schuld eingeführt, das Ego gestärkt. Was sich stolz Protestantismus nennt, ist eine wunderbare, freiwillige Unterwerfung unter das selbst kreierte Ich-Ideal. Genau beim Protestieren bleibt eine Abhängigkeit weiter bestehen. Fran will es besser machen als die Altvorderen. Eine gute Bindung ist das nicht, weil keine Würdigung herrscht. Die 68er sind hierzu ein Paradebeispiel. Durchaus auch mit Brutalität wurde gegen das Verhalten der Kriegsgeneration revoltiert.
Auf den ersten Blick ist das ein wunderbar demokratischer Schritt zur Gleichberechtigung, jedoch gehen Zugehörigkeitsgefühle durch Egozentrismus verloren.
Z.Z. blüht das narzisstische Ich-Ideal in USA anhand des Runs nach Taylor Swift in beeindruckender Weise. Lemmingartig strömen bes. weibliche Wesen zu ihren Veranstaltungen und Teile der Politik geraten in Panik.
Wie finde ich das denn? Jede, Jeder, Jedes besteht auf ihrer, seiner, seines Rechtzusprechung.